Ist unser Honig BIO???

 

  • "BIO" kennen wir aus der Werbung
  • Mit dem Prädikat "BIO" wird viel Geld verdient - und viel betrogen
  • Nicht überall, wo "BIO" draufsteht, ist auch "BIO" drin
  • "BIO" suggeriert Qualität
  • "BIO"-Produkte sind teuerer, als Andere

Unsere Imkerei befindet sich in Mittelfranken, einem Gebiet, das landwirtschaftlich intensiv genutzt wird. Insofern ist es uns nicht möglich, die Völker auf Flächen aufzustellen, die frei von jeglichem konventionell-landwirtschaftlichen Anbau sind.

Ferner entzieht es sich unserer Kenntnis, inwiefern in unserer Umgebung gentechnisch verändertes, oder gebeiztes Saatgut verwendet wird. Wir können also nicht garantieren, dass unser Honig frei von gentechnisch verändertem Pollen ist.

In den Bio-Richtlinien von DEMETER, Bioland und Naturland werden unter anderem diverse Ansprüche an die Bienenbehausung, die Beuten, gestellt. Hier wird Material aus lebendigem Naturzusammenhang (nachwachsende Rohstoffe) wie z.B. Holz, Stroh und Lehm verlangt; Kunststoff wird ausgeschlossen.

Soweit die Forderungen.

Da Bienenhäuser im Außenbereich kaum genehmigt werden, müssen die Beuten meist frei aufgestellt werden. Um Holzbeuten vor den üblichen Witterungseinflüssen zu schützen, sind sie gezwungenermaßen regelmäßig zu streichen, was die Ökobilanz deutlich verschlechtert. Kunststoffbeuten hingegen sind breits ohne Schutzlasuren langlebiger, recycelbar und im Krankheitsbefall leicher zu Desinfizieren, als Holzbeuten. Zudem bringen sie erheblich weniger Gewicht auf die Waage.

Die Forderung nach ökologischeren Bienenbeuten aus Stroh ist in unserer Zeit nicht mehr erfüllbar. Es liegt bereits über 100 Jahre zurück, dass auf den Feldern Stroh mit über einem Meter Halmlänge produziert wurde, aus denen Körbe geflochten werden konnten.
Die modernen Getreidesorten wurden auf Ertrag gezüchtet, der lange Stängel blieb dabei auf der Strecke. Ferner wird Stroh längst nicht mehr als Einstreu verwendet und deshalb mit modernen Mähdreschern bereits bei der Ernte zerkleinert und in gehäckselter Form auf den Feldern belassen und untergepflügt.
Die Desinfektion ist bei sogenannten Strohstülpern nahezu unmöglich.

Für unsere Bienenbeuten gilt deshalb:

Wir verwenden sowohl Holz- als auch Styroporbeuten, je nach Standort und Praktikabilität. Die Langlebigkeit und gute Desinfizierbarkeit der Kunststoffbeuten spielen in unserer Betriebsweise eine große Rolle, ebenso das geringere Gewicht.

  Das Prädikat "BIO" gemäß den geltenden Richtlinien, haben wir damit verwirkt!  

Für unseren Honig gilt jedoch uneingeschränkt:

Wir verzichten ganz bewußt und nachhaltig auf den Einsatz von chemischen Bienen-Medikamenten und behandeln die Völker ersatzweise ausschließlich mit organischen Mitteln.

Bei der Honigernte verzichten wir weitgehend auf Rauch aus dem Smoker, um die Bienen von den Waben zu vertreiben. Stattdessen kommen am Vorabend der Honigernte Bienenfluchten zum Einsatz (Zwischenschieber, über die die Bienen den Honigraum zwar verlassen, jedoch nicht wieder betreten können), sodass die Honigräume am anderen Morgen nahezu bienenfrei sind und der Honig bequem entnommen werden kann.

Überschüssiges Winterfutter entnehmen wir vor der Honigernte komplett.

Selbstredend wird unser Honig weder vor, noch während, oder nach dem Schleudern jemals über 40° C erwärmt, so dass stets alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Druckfiltration zur Entfernung von Wachspartikeln kommt bei uns nicht zum Einsatz, wir verwenden ausschließlich Siebe mit einer Maschenweite von bis zu 0,2 mm.

Alle Gerätschaften und Gefäße, die der Honigverarbeitung dienen, bestehen aus lebensmittelechten Materialien. Bei Metallgefäßen bedeutet dies Edelstahl.

Für unsere Bienen gilt:

Sie sind Lebewesen! Sie sind unsere Freunde! Wir betrachten sie nicht als Produktionsmaschinen! Sie sind uns als großartiger Bestandteil unserer Natur wichtig. Sie bevölkern die Erde bereits wesentlich länger, als es die Menschheit tut. Ihre Lebensweise, ihre Organisation, ihre Präzision, ihr Nutzen für die Welt faszinieren uns.

Wir behandeln Sie, wie jedes Tier, mit Respekt und lassen ihnen ihre Würde.

Die Königinnen werden weder instrumenal besamt, noch beschneiden wir ihnen die Flügel.

Für die Ökobilanz unseres Honigs gilt:

Sowohl unsere Produktion, als auch unsere Hauptvertriebswege befinden sich direkt vor Ort. Wir vermeiden dadurch lange Transportwege. Wir freuen uns über jedes unserer Gläser, das Sie uns zurückbringen, sodass wir es dem Mehrwegkreislauf zuführen können.

Wieviel "BIO" in unserem Honig steckt, mag nun Jede/r selbst entscheiden!