Imkerei - Zeidlerwesen


 

Bereits unsere Vorfahren der Steinzeit wußten Honig zu schätzen, wie Höhlenzeichnungen belegen.

Die alten Griechen brachten gewissen Göttern Honigopfer dar und bereits Hippokrates empfahl Honig in seiner Heilmittellehre.

Bei den Römern durften imkerliche Tätigkeiten nur ausgesuchte Sklaven verrichten.

Noch im Mittelalter stellte Honig das einzig verfügbare Süßungsmittel dar.

Beispiel 1

 

Das Zeidlerwesen nahm seinen Anfang im Mittelalter. Zu dieser Zeit stellte der Wald einen wichtigen Lieferanten zahlreicher Produkte dar, wobei man im Bezug auf Wald zunächst an die Holzgewinnung denkt. Der Wert des so einfach zu schlagenden Holzes war jedoch wesentlich geringer, als der der anderen Produkte des Waldes:

So lieferte der Wald unter anderem

  • Wild
  • Mast- und Weidestätte (Man trieb damals z.B. im Herbst die Schweine in den Wald, damit sie sich an Eicheln und anderen Früchten sattfressen konnten)
  • Harz und Rinde
  • Und eben Bienenprodukte. Neben der Honig- war auch die Wachsgewinnung von enormer Bedeutung.

 

In unserer Region entwickelte sich dank des Nürnberger Reichswaldes eine eigene Zunft - die Zeidlerei - die einen wichtigen Bestandteil der damaligen Wirtschaft darstellte. Eine Stadt wie Nürnberg hatte aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Kirchen einen enormen Bedarf an Bienenwachskerzen und die Lebküchnerei ist noch heute über die Tore Nürnbergs hinaus bekannt. Kein Lebkuchen ohne Honig!

 

Der Imker, damals Zeidler, war ein angesehener Mann, mit diversen Rechten, die dem mittelalterlichen Normalbürger versagt waren.

  • Nur er durfte sich die Bienen aus der freien Natur aneignen und bewirtschaften und Schwärme einfangen.
  • Er besaß das Recht, unentgeltlich Zimmerholz für sein Heim und seine Wirtschaftsgebäude im Wald zu schlagen.
  • Er durfte Waffen tragen (Schließlich galt es so manches mal, den teuren Honig gegen Meister Petz zu verteidigen. Bären sind ja bekannt für ihre Vorliebe für Süßes. Hier tat die Armbrust gute Dienste - sie diente nicht dazu, auf Bienen zu schießen!)
  • Die Zeidlerprodukte waren in allen Reichsstädten zollfrei.
  • Er unterstand einzig der eigenen Gerichtsbarkeit der Zeidlerzunft, wohl das wichtigste Privileg! (Für die Nürnberger Zeidler das Zeidelgericht in Feucht)

 

In verschiedenen Kupferstichen und Federzeichnungen zeigt sich immer wieder, dass der Zeidler eine eigene Tracht trug.

 

 

Nun wäre es für uns schön, neben dem modernen Imkerschutzanzug, auch so eine originalgetreue Tracht nach historischem Vorbild zu besitzen.

Gesagt getan – wir ließen eben Diese nach dem Bild des „Zeidlarius Norimbergensis“, also dem Nürnberger Zeidler, anfertigen. Kein Faschingskostüm, sondern historisch belegte Kleidung aus Woll- und Leinenstoff, wie zur damaligen Zeit, alle Sichtnähte handgenäht.

 

 

 

Hier noch ein Suchbild ;-)

 

 

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